Hochpräzise 17-achsige Laserschweissanlage für die Automobilindustrie
In der heutigen Zeit zählen in der Automobilindustrie neben einer effizienten Produktion vor allem auch das Herabsenken des Treibstoffverbrauchs der Fahrzeuge sowie gleichzeitig die Erhöhung der Sicherheit der Passagiere zu den erklärten Zielen. Im Klartext heisst dies, Autos müssen immer leichter und zugleich immer sicherer werden. Diese beiden Schwerpunkte vereinen die von Soutec hergestellten Laserschweissanlagen, indem sie verschiedene Platinen mit unterschiedlichen Dicken und Festigkeiten zusammenfügen. Praktisch jedes Auto auf der Strasse hat ein von Soutec geschweisstes Karosseriebauteil integriert. Für komplexe, sogenannte „Tailored Blanks“ und Schweissnähte hat ANDRITZ Soutec ihre bewährte Laserschweissmaschine Typ „Soutrac“ weiter entwickelt und mit neuster Technologie und Steuerung versehen.
Das Herzstück der Maschine ist ein 9-Achsen-Schweisskopf. Damit lassen sich auch nicht-lineare Nähte schweissen. Der Schweisskopf ist mit je einer drehbaren und höhenverstellbaren Kamera vor und nach der Schweissdüse ausgestattet, was eine Nahtverfolgung und anschliessende Qualitätskontrolle ermöglicht und einen stabilen Schweissprozess garantiert, welcher den höchsten Qualitätsanforderungen gerecht wird. Lücken von <0.3mm zwischen den zu verschweissenden Platinen werden während des Schweissvorgangs mit Zusatzdraht (Soufil) dynamisch und qualitativ hochwertig gefügt.
Die Schweissanlage wird mit einer Flexium+-CNCSteuerung von NUM mit Safety-Funktionen betrieben. Die Anlage umfasst zwei Bereiche, die Schweissmaschine und die Ladeeinheit. Sie beinhaltet insgesamt 17 Achsen. Die X-Achse der Schweissmaschine ist als Brücke mit zwei Motoren ausgeführt, da der Tisch mit Magnetfixierung und Material 1.5 Tonnen wiegt. Er kann mit 4 m/s2 beschleunigt werden, was eine Startperformance von 0 auf 120 m/min innert 1 Sekunde ermöglicht. Der Laser hat eine Leistung von 6 kW und kann Platinen unterschiedlicher Festigkeit und aus unterschiedlichem Material durch Schweissnähte verbinden. Die Schweissgeschwindigkeit beträgt rund 10-12 m/min.
Die hochdynamische Schweissanlage ist durch präzise Mechanik und modernste CNC-Steuerung in enger Zusammenarbeit zwischen ANDRITZ Soutec und NUM auf Genauigkeit und Geschwindigkeit getrimmt und unterstützt somit die Bestrebungen der Automobilindustrie, flexibel, schnell und präzise zu produzieren. Die Umrüstzeit auf der Maschine ist ebenfalls kurz, und das Umrüsten ist einfach durchzuführen. Dies ist ein wesentlicher Faktor um die Produktionsunterbrüche möglichst kurz zu halten, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage zusätzlich erhöht. Durch den Erwerb der in Neftenbach, Schweiz, ansässigen Soutec AG, erweiterte der österreichische Konzern ANDRITZ im Jahr 2012 sein Produktangebot für die metallverarbeitende Industrie und stärkte seine weltweite Präsenz. ANDRITZ Soutec ist Anbieter von Laser und Rollnaht-Widerstandsschweiss-Systemen und arbeitet im Entwicklungsbereich von CNC-gesteuerten Anlagen schon seit rund 30 Jahren in einem partnerschaftlichen Verhältnis mit NUM zusammen. Mit den Soutec-Schweissanlagen werden beim Endkunden insbesondere Leichtbauprodukte, wie zuvor erwähnt Karosseriebauteile, aber auch Treibstofftanks oder Abgassystemkomponenten gefertigt.
Die ANDRITZ Soutec-Anlagen sind darauf ausgerichtet, das kontinuierliche Streben der Automobilhersteller nach sicherer Leichtbauweise in optimalster Weise zu unterstützen, und gleichzeitig eine hohe Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. ANDRITZ Soutec steht daher stets in engem Kontakt mit ihren Kunden, um die Bedürfnisse des Markts möglichst früh zu erkennen und die entsprechenden Innovationen zu initiieren. So geschehen bei der bestehenden Anlage Soutrac, welche den Anforderungen entsprechend weiterentwickelt und aufgerüstet wurde.
Der Beitritt zur ANDRITZ-GRUPPE war für die Neftenbacher Firma ein Glücksfall, Soutec reihte sich nahtlos in das Konzerngefüge ein, und behält dennoch seine Eigenständigkeit. Wie auch die Geschichte von Soutec vor über 60 Jahren in einer kleinen Werkstatt begann, so hat auch der Grosskonzern klein angefangen: 1852 wurde mit der Gründung einer kleinen Eisengiesserei in Österreich der Grundstein für den Technologiekonzern ANDRITZ gelegt. Um stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, verfügt ANDRITZ über mehrere Forschungszentren, in denen die Produkte und Verfahren auf höchstem Niveau verbessert und neu entwickelt werden. Dabei steht die Entwicklung von massgeschneiderten Technologien im Vordergrund. Genau wie seit jeher bei Soutec, werden diese in enger Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern, wie zum Beispiel NUM, und den Kunden durchgeführt. Zudem wird im ANDRITZ-Konzern besonders auf den erhöhten Umweltschutz, die Verminderung des Energie- und Ressourceneinsatzes bei der Produktion, sowie die Verlängerung des Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen geachtet.
(Oktober 2015)