Schwerlast-Unterflur-Raddrehmaschinen - Flexibel und sicher gesteuert mit einer CNC von NUM
Mit innovativen Ideen, sicherer und verlässlicher Technologie und NUM als zuverlässigen Partner dringt PMC-Colinet in neue Industriebranchen vor. Wer hätte sich anfangs den internationalen Erfolg der Fusion zwischen dem amerikanischen Unternehmen PMC Industries, gegründet 1912 im Nordosten von Cleveland, USA, und dem belgischen Unternehmen M.P. Colinet, gegründet in Le Roeulx, Belgien, vorstellen können? Seit ihrer Integration in einen so renommierten Konzern wie Park Ohio im Jahr 1999 war PMC-Colinet ein vorherrschender Akteur in einem Markt, in dem die Globalisierung und die Ölkrise die Spielregeln täglich ändern.
PMC-Colinet stellt sich fortlaufend den Herausforderungen bezüglich Produktivität und Spezialisierung. Wie die CNC-Systeme von NUM gehören die Maschinen der Marke PMC-Colinet heute zu den produktivsten und langlebigsten auf dem Markt. Als der Ölmarkt vor einigen Jahren anfing zu stagnieren, begann PMC-Colinet mit der Entwicklung von Maschinen für andere Industriebranchen, insbesondere für die Eisenbahn-Industrie. Das staatliche französische Eisenbahnunternehmen SNCF benötigte Schwerlast-Raddrehmaschinen zur Instandhaltung seiner Lokomotiven und Waggons. PMC-Colinet ist für die Bearbeitung von rotationssymetrischen Teilen bekannt. SNCF bat deshalb das Unternehmen, die Machbarkeit einer Schwerlast-Raddrehmaschine zu untersuchen. Die enge Zusammenarbeit zwischen PMC-Colinet, NUM und SNCF führte zur Entwicklung und Umsetzung der auf diesen Seiten vorgestellten Schwerlast-Unterflur-Raddrehmaschine. Die Herstellung zweier weiterer Maschinen dieses Typs wird derzeit verhandelt.
Wie NUM arbeitet auch PMC-Colinet eng mit dem Kunden zusammen, um dessen Bedürfnisse zu erfüllen. Sowohl der Standort in den USA wie auch derjenige in Belgien sind für Fertigung, F&E und Marketing verantwortlich. Auf diese Weise kann das Unternehmen bei Bedarf weltweit schnell und effizient reagieren.
Um den Erfolg von PMC-Colinet zu verstehen, muss die Fusion dieser zwei vormals privaten Unternehmen und deren Integration in die Park Ohio Corporation gewürdigt werden. Als Park Ohio, eine amerikanische Dachgesellschaft, die Ausweitung ihrer Präsenz im OCTG-Markt (Oil Country Tubular Goods, Schlauchwaren für Ölförderländer) anstrebte, erwarb sie zuerst PMC Industries, einen in Ohio ansässigen Hersteller von Spezial-Werkzeugmaschinen mit einer über 80-jährigen Geschichte in der OCTG-Industrie.
MP Colinet, ein im Jahr 1921 gegründeter belgischer Drehmaschinenhersteller, war der Hauptkonkurrent von PMC und wurde von Park Ohio einige Monate nach der Übernahme von PMC ebenfalls erworben. Die Fusion von PMC und Colinet vereint das Know-how des amerikanischen und des belgischen Standorts in einem Unternehmen, das Werkzeug- und Bearbeitungstechnologie für rotationssymetrische Teile an OCTG-Kunden in aller Welt liefert. Die Fusion im Jahr 1999 initiierte PMC-Colinets ehrgeiziges Wachstum, das durch die Stärke des neuen Eigentümers Rückendeckung erhielt.
Ein wesentlicher Vorteil für PMC-Colinet ist, dass NUM viele Jahre lang mit SNCF gemeinsam an mehreren ausserordentlich erfolgreichen Projekten gearbeitet hat. Zusätzlich verfügt NUM bereits über Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Unterflur-Raddrehmaschinen – das Unternehmen realisierte mit einem Partner wenige Jahre zuvor eine ähnliche Maschine für die Strassenbahnen des städtischen Nahverkehrs der Stadt Zürich. Auf diesen Erfahrungen und Fachkenntnissen konnte für die neue, weiterentwickelte Raddrehmaschine, die von PMC-Colinet für SNCF und deren Lokomotiven und Waggons konstruiert wurde, aufgebaut werden.
Die Maschine wird als Unterflur-Ausführung konstruiert, was bedeutet, dass der Zug oder Waggon einfach und direkt von den Bahnschienen darauf rollen kann. Sie verfügt über einstellbare Spurweiten und ist deshalb für Züge mit Spurweiten von 1‘000 mm bis 1‘676 mm ausgelegt. Die Grösse des Aussendurchmessers der Eisenbahnräder kann von 500 mm bis 1‘600 mm variieren, und das maximale Gewicht pro Achse (Radsatz) beträgt bis zu 40 Tonnen.
Eine Reihe von Radsätzen kann unabhängig davon bearbeitet werden, ob diese über aussen- oder innenliegende Lagergehäuse verfügen – und es spielt ebenfalls keine Rolle, ob diese mechanisch verbunden sind oder ob sie über Bremsscheiben verfügen oder nicht. Wie die Räder kann auch eine Reihe von Bremsscheiben bearbeitet werden – unabhängig davon, ob es sich um einteilige oder geteilte fest mit der Welle verbundene Scheiben oder aber um einteilige oder geteilte Scheiben handelt, die auf der Innen- oder Aussenseite des Rads angeflanscht sind. Das Gewicht der Maschine allein beträgt aufgrund ihrer enormen Grösse und je nach gewählter Variante zwischen 25 und 27 Tonnen.
Die Maschine wird von einem CNC-System aus der NUM Flexium-Baureihe gesteuert und nutzt NUMDrive C-Antriebe sowie eine speziell entwickelte Funktion zur Synchronisation von 4 Achsen (2 Stationen mit je 2 synchronisierten Achsmotoren pro Rad, oder 4 synchronisierte Achsmotoren pro Achse). Der Betrieb der Maschine ist einfach und selbsterklärend, da PMC-Colinet ein spezielles HMI (Human-Machine-Interface) entwickelt hat, welches dem Flexium-HMI vorgeschaltet ist.
„Zu den Vorteilen der CNC von NUM gehören die Stabilität des Systems und die einfache Handhabung der Steuerung“, sagt Emmanuël Murer, Leiter der Konstruktionsabteilung der belgischen Niederlassung. Für die Zukunft plant PMC-Colinet, alle CNC-Maschinen in diesem Bereich mit einem NUM-Steuerungssystem auszustatten. Natürlich hat der Endkunde das letzte Wort darüber, mit welcher CNC-Steuerung seine Maschine ausgerüstet wird, aber der Erfolg, die Flexibilität, die Konnektivität und die Einfachheit der Verwendung eines NUM-Steuerungssystems sollten die Entscheidung sicherlich erleichtern.
(September 2017)