Innovative, 17-achsige Fräsmaschine für Stuhlsitze
Es ist schon ein besonderes Gefühl, nach dem Empfang das Foyer bei MKM International zu betreten, wenn draussen winterliche -3°C herrschen. Eine eindrückliche Palme (lat. Phoenix canariensis) heisst einem „Willkommen“ und man entflieht dem Winter, zumindest für einen Moment lang. Ein kleiner Springbrunnen und Sitzmöglichkeiten Drumherum laden zum Verweilen ein – oder dienen als Ort zur Ideenfindung und Quelle der Inspiration (natürlich zu allen Jahreszeiten). Generell mutet das neue, vor rund vier Jahren errichtete Bürogebäude mit seinen lichtdurchfluteten Räumen sehr einladend und modern an. MKM International mit Sitz in Bad Oeynhausen (Deutschland), zwischen Hannover und Bielefeld gelegen, fokussiert sich auf die Entwicklung und Herstellung von innovativen Spezialmaschinen.
MKM International wurde 1998 von Michael Köhler ins Leben gerufen. 1999 erfolgte der Betriebsbeginn mit zunächst acht Angestellten. Schon von Beginn weg wurde auf Steuerungen und Systeme von NUM gesetzt – eine Tatsache, der MKM bis heute treu blieb.
Initial wurden vor allem CNC-Maschinen im Bereich der Massivholzbearbeitung entwickelt, ehe sich im Lauf der Zeit auch Maschinen für die Bearbeitung von Kunststoffen, Leichtmetallen und Stahl sowie Stanzmaschinen zum Portfolio hinzugesellten. Heute beschäftigt MKM 60 Angestellte und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von ca. € 21.5 Millionen. Mit dem Neubau des Bürogebäudes sowie weiteren Um- und Anbauten erfuhr MKMs Betriebsgelände eine Verdoppelung der nutzbaren Fläche.
Die Kreativität und Innovation von MKM zeigen sich nicht nur in der Entwicklung und dem Bau der Spezialmaschinen für Kunden, sondern auch in Lösungen für die Produktion im eigenen Haus. So werden zum Beispiel neue oder zu ersetzende Spannbacken über Nacht mittels 3D-Druckverfahren hergestellt. Nicht nur wird so kein Formbauer mehr benötigt, es spart zudem Materialkosten und Ausschuss. Auch die Bearbeitungsköpfe der CNC-Maschinen fertigt MKM in Eigenregie, oder entwickelt neue Lösungen für spezifische Kundenanforderungen. Dazu werden alle Maschinenbetten spannungsarm geglüht, alle Maschinenachsen besitzen Führungswagen mit der höchsten Vorspannklasse der ausschliesslich verbauten Rollenführungen, inkl. Überdrucksystem (Vorbeugung Verschmutzung). Diese Beispiele unterstreichen die hochwertige Verarbeitung und sind ein Garant für die Langlebigkeit der Maschinen. MKM fertigt seine Maschinen heute zu rund 90% in kompletter Eigenleistung. Es wird also genau wie bei NUM konsequent auf die Eigenentwicklung von Produkten gesetzt, welche einen kritischen Einfluss auf ein Endprodukt haben können. Nebenbei beobachtet und verfolgt MKM Trends von branchenübergreifender Aktualität in den Bereichen „Automatisierung“, „Handling“ sowie „Industrie 4.0“ sehr intensiv.
Auch die hier vorgestellte uni_portal DT (für Dreh-Tisch) Fräsmaschine weiss zu überzeugen. Der Endkunde konnte bisher mit seiner vorhandenen Maschine 1‘200 Stuhlsitze in einer Schicht fertigen. Dank der neuen uni_portal DT kann der Output um über 30% auf 1‘600 Stuhlsitze pro Schicht erhöht werden – bei einer gleichzeitigen Senkung des Energiebedarfs um über 20%! Effizienz ist heute von immenser Bedeutung, so wundert es nicht, dass MKM alle neuen CNC-Maschinen mit einem Energieausweis ausstattet – einer Art „Datenblatt“, welches die Energieeffizienz und Verbrauchsangaben wie bspw. die verbrauchte Luftmenge ausweist. So können Verbrauchswerte zu jederzeit überprüft und verglichen werden.
Die 17 Achsen der uni_Portal DT Fräsmaschine werden von einer Flexium+ 68 Steuerung, NUMDrive X Mono- und Bi-Achsantriebsverstärkern mit vollumfänglichen Safety-Funktionen (SAMX) nach SIL3 und Motoren von NUM angetrieben. Auf der Maschine sind Achsbeschleunigungen bis 4 m/s2 und Verfahr-Geschwindigkeiten bis 25 m/min während der Bearbeitung möglich (abhängig vom zu bearbeitenden Werkstück). Drei Stuhllehnen können synchron gefertigt werden, pro Maschinenseite. Die Bearbeitung einzelner, eingespannter Stuhlsitze erfolgt über einen mit vier interpolierenden Achsen ausgestatteten Bearbeitungskopf inkl. RTCP (Rotating Tool Center Point). Die beiden Maschinenhälften verfügen über je ein Rolltor, um die Sicherheit des Personals während der Produktionszeit zu gewährleisten.
„Die hohe Flexibilität von NUM sowie die langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit freuen mich sehr“, erwähnt Michael Köhler im Gespräch, und fügt an: „Auch meine Mitarbeiter sind sehr zufrieden und schätzen die direkte und unkomplizierte Kommunikation mit NUM.“
(September 2018)